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Griechenland: Der 50-Milliarden-Privatisierungs-Schmäh

Griechenland: Der 50-Milliarden-Privatisierungs-Schmäh

Es ist ein Detail, das zeigt, wie unfassbar fahrlässig bei der neuerlichen „Rettung“ Griechenlands mit Zahlen umgegangen wird: Am Montag wurde ein „Privatisierungsfonds“ beschlossen, in den Griechenland Staatseigentum einbringen und unter Troika-Aufsicht um 50 Milliarden Euro verkaufen soll. Die Hälfte des Geldes – 25 Milliarden – soll in die dringend notwendige Rekapitalisierung der griechischen Banken laufen, die derzeit an der Kippe stehen. Der Rest soll halb-halb aufgeteilt werden: 12,5 Milliarden in Schuldentilgung, 12,5 Milliarden in die griechische Wirtschaft.

Das klingt verdächtig einfach. Wenn der griechische Staat die ganze Krise über 50 Milliarden rumliegen hatte, warum haben die vorigen Regierungen den Schatz nicht gehoben?

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Seid mutig, bleibt unbeugsam!

Und: Feministin zu sein ist auch kein Fehler. Preisrede Wiener Journalistinnenpreis 2014

Frau Vizebürgermeisterin, Frau Stadträtin, Herr Klubobmann, Herr Staatssekretär, vor allem: Liebe Jury vom Frauennetzwerkmedien, liebe Freundinnen und Freunde – vielen, vielen Dank. Ich freue mich über diesen Preis ganz besonders – vielleicht gerade weil ich mich in dieser Branche nie als JournalistIN gesehen habe, also nicht vorrangig als Frau, und immer ein gewisses Unbehagen bei eigenen Kategorien für Frauen empfunden habe. Man startet ja als junge Frau ins Berufsleben ohne das Bewusstsein für die enormen Unterschiede, die zwischen Frauen und Männern nach wie vor gemacht werden. Ich sehe diese Unbefangenheit, diese positive Blindheit für die Geschlechtsunterschiede heute auch an jungen Frauen, und ich wünsche ihnen, dass sie sich das möglichst lange erhalten mögen – vielleicht so lange, bis es tatsächlich keine Unterschiede mehr gibt.

Davon sind wir allerdings noch weit entfernt. Ich zumindest musste das erst am Weg lernen: Dass Frauen in Machtzirkeln immer noch ein Fremdkörper sind. Ich habe in einem Wirtschaftsmagazin Format begonnen, zuständig für Wirtschaftspolitik – damals wie heute eine fast reine Männerdomäne. Als ich stv. Chefredakteurin bei News wurde, gab es nur eine weitere Chefredakteurin im politischen Bereich, und meistens war ich bei diesen Hintergrundrunden, in denen sich Politik, Wirtschaft und Medien ausmachen, wie die Wirklichkeit zu sehen und zu drehen ist, die einzige Frau und einzige Person unter 40. Ein Fremdkörper – was durchaus seine Vorteile hat.

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