Die italienische Polizei hat in unzähligen Telefonüberwachungen und Ermittlungen versucht, das Netzwerk der nigerianischen Madames in Europa zu durchblicken. Sie konnte kaum Anzeichen für das finden, was normalerweise unter organisierter Kriminalität verstanden wird: Das Netzwerk der Frauenhändler ist nicht hierarchisch gegliedert wie etwa die Mafia, es gibt keine klaren Befehlsstrukturen – es ist ein „Cluster“-Netzwerk, das mit sehr niedrigem Profil in ärmlichen Verhältnissen arbeitet, sich nicht mit anderen Kriminalitätsformen wie Drogenhandel vermischt und dadurch extrem flexibel ist – und umso schwerer zu fassen. Von Mary Kreutzer und Corinna Milborn. Frankfurter Rundschau, 30.3.2008. Artikel lesen